Sonntag, November 24, 2024
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Wird Bitcoin ein politisches Thema?

Natürlich, das muß es werden, es geht gar nicht anders. Das aktuell eingesetzte Bankenunwesen und deren Politmännchenmacher können sich diese Provokation und Konkurrenz auf Dauer nicht gefallen lassen. Wenn die Maßnahmen offensichtlich werden, dann können ein paar mehr merken, was das eigentlich für ein Filz aus zu unrecht sog. „Geld“, „Politik“ und Machtinteressen ist, unter dem sie das tagtägliche Geschehen ableisten und ihr „Leben“ nennen.

Momentan läuft das eher noch als leiser, hintergründiger Stellungskrieg ab, schleichend wird sich in Position gebracht, wie etwa bei ACTA und ähnlichen Bemühungen, das Internet unter die Staatsfuchtel zu bekommen, natürlich immer unter der Fahne der „Sicherheit“ des Bürgers und des „Rechts“ wie beim „Urheberrechtsschutz“.

Aber selbst das wird die wenigsten interessieren. Die meisten werden wahrscheinlich erst ganz langsam anfangen zu kapieren, was für sie unbemerkt schon lange abgelaufen ist, wenn der Sprit über die Marke von 5,- EUR und der Laib Brot über 10,- EUR steigt – und wenn die Preise dort erst anfangen so richtig zu steigen.

Die Zeit umzudenken ist schon lange gekommen

Echte Politik beginnt dort, wo jemand anfängt, für sich selbst solche Fragen schlüssig zu beantworten: Was ist eigentlich Geld? Wo kommt es her? Wer hat das Sagen und warum? Wie wollen wir wirklich zusammenleben?

Doch jetzt zum eigentlichen Bitcoin-Wunder:

Die meisten Bitcoin-Besitzer wissen schon lange, warum ein Währungssystem zum Zusammenbruch verurteilt ist, dessen Grundlage auf Luft gebaut und dessen Währungsmenge völlig beliebig von einer kleinen Elitaristenclique nach deren Gusto manipuliert wird. Bitcoiner bauen lieber auf die offen einsehbare, fest im System verankerte und von niemand manipulierbare Menge an Bitcoins für ihren wirtschaftlichen Austausch. Deswegen stellt Bitcoin, genau wie jede andere funktionierende Alternative zum bestehenden Geldsystem, eine mögliche „Gefahr“ für etablierte Sichtweisen und deren Repräsentanten und Profiteure dar.

Ganz verwundert war ich also, daß es anscheinend doch noch manchmal etwas wie funktionierenden Journalismus mit funktionierenden Gehirnen dahinter gibt, selbst wenn es nicht 100% der Regierungslinie nachläuft.

Zukunft des Bitcoin

Der recht übliche Vergleich mit Edelmetallen wurde gezielt umgangen. Auf eine Weise paßt Steingeld zwar noch besser zu Bitcoin, weil dieses Geld hergestellt werden kann, wenn auch nur schwer. Trotzdem wunderte ich mich und vermute, daß das Thema Edelmetalle vielleicht zu „heiß“ ist, daß der Redner Bitcoin nicht als Konkurrenz zum bestehenden Geldsystem darstellen wollte. Um etwas Neues zu tun braucht nicht gegen Altes rebelliert werden. Nun wird es bald sogar möglich sein Bitcoin via PayPal erwerben zu können.

„Dollar als Weltreservewährung“ ist in aller Munde, das sichert Aufmerksamkeit. Doch der Hinweis auf den Zeitraum von 50 Jahren, in dem Bitcoin evtl. erfolgreich werden könnte, halte ich für einen geschickten Zug, um das System für den Moment ungefährlich aussehen zu lassen, doch gleichzeitig auf seine Potentiale hinzuweisen (beides senkt die latente Abwehrschwelle der Zuhörer und zielt auf deren Eigeninteresse ab – so funktioniert gutes Marketing).

Es könnten sehr viel schneller Alternativen zum Papiergeldsystem nötig und erfolgreich werden. Aber die Zuhörer dürfen den Rest in ihrer eigenen Lage selbst zu Ende denken. – Ich finde das richtig gut gemacht: Alles andere, sowohl Kämpfen wie Missionieren, wäre unpassend. Nicht nur, weil es dem freiheitlichen Grundansatz hinter Bitcoin zuwiderliefe, sondern weil eine Sache mit Gehalt und Substanz das gar nicht nötig hat.

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