Meist beginnt es aus Neugier, als Mutprobe zur Volljährigkeit oder in Begleitung von Freunden. Der Besuch einer Spielbank überzeugt durch eine gemütliche Atmosphäre und die Vielfalt an Spielmöglichkeiten, bei denen bereits mit wenigen Euros ein Spiel gestartet wird. Neben den Spielautomaten – auch ‚Slots‘ genannt – gibt es auch Tischspiele wie Blackjack und Poker.
Beide Formen können nicht nur physisch in einer Spielbank gespielt werden, sondern auch bequem zu Hause am heimischen Computer.
Die Vielfalt kann für Anfänger überwältigend sein, während Stammkunden wissen, bei welchem Spiel oder bei welcher Maschine es die vermeintlich höchsten Gewinne gibt.
Doch warum ist Glücksspiel beliebt und was macht es so gefährlich?
Der Spieltrieb ist so alt wie die Menschheitsgeschichte und dient der Unterhaltung, sowie dem Gemeinschaftsgefühl.
Glücksspiel spricht das Belohnungszentrum im Gehirn an, wo jeder noch so kleine Gewinn wie ein großer Erfolg gefeiert wird – obwohl meist mehr Geld in die Maschine gesteckt wurde, als diese als Gewinn wieder auswirft und über den eigentlichen Verlust hinwegtäuscht. Wenn das Gehirn auf diesen positiven Trigger reagiert, schüttet es das Glückshormon Dopamin aus und es macht den Menschen glücklich. Da dieses Gefühl oft nur von kurzer Dauer ist, braucht das Hirn schnell Nachschub und die Person muss so so lange weiterspielen, bis sie erneut gewinnt.
Wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, leidet die betroffene Person schnell – wie bei einer Sucht üblich – an Entzugserscheinungen, wirkt gereizt und nervös, denn der Kopf gewöhnt sich schnell an das Belohnungsgefühl. Die Sucht beginnt schleichend und verschleiert, wann die Kontrolle über das Spielverhalten verloren gegangen ist und wird zu einem festen Bestandteil des Alltages oder dient als regelmäßiges Mittel zur Realitätsflucht, um negative Gefühle wie Angst und Schuld zu verdrängen.
Schnell wandelt sich die Spielhalle zur Spielhölle, aus die der Süchtige ohne professionelle Hilfe nur schwer oder gar nicht entkommt, dann werden oft noch Familie und Freunde mit diesem Problem belastet, die ebenfalls darunter leiden und sich hilflos fühlen, wenn ihre Bemühungen dem Betroffenen gegenüber keine Erfolge zeigen. Ebenfalls reißt die Spielsucht ein Loch in die Finanzen und das Geld, das für die Miete und Lebensmitteleinkäufe gedacht war, landet schnell auf dem Spieltisch oder in den Slots. Wenn diese Geldquelle dann einmal verebbt ist, wird sich Geld geliehen oder im schlimmeren Fall sogar geklaut.
Letzten Endes sind die Casino Betreiber und Spielautomatenverleiher die wahren Gewinner, die am Ende des Tages die großen Beträge aus ihren Automaten holen und von der Abwärtsspirale, in denen sich die Betroffenen befinden, profitieren.
Vielen Menschen ist das Ausmaß einer Spielsucht nicht bewusst oder können es nicht nachvollziehen, darum gehen immer mehr Betroffene an die Öffentlichkeit und teilen ihre Erfahrungen mit der Spielsucht und Therapiemöglichkeiten auf Videoportalen und sozialen Medien, um über die Krankheit aufzuklären und Betroffene zu ermutigen sich Hilfe zu suchen.